Mein Urlaub in der Normandie (2012)
Verfasst: Fr 11 Sep 2015, 11:41
Wie ihr vieleicht wisst, war ich 8 Tage in der Normandie im Urlaub. \nAngestachelt durch das beeindruckende Buch vom Hein Severloh und seiner Erinnerungen an den D-Day, an dem er teilnahm, war ich drauf und dran noch am 06.06. da hin zu fahren. Leider hat es meine Auftragslage nicht zugelassen sodass ich erst 3 Monate später da hin konnte... und mein Dad alles alleine machen musste... hehe. \n\nSo kam es, dass zwischen Leipheim und Vierville-sur-Mer nur 1009 km vor mir lagen. Mit dem Auto waren es knappe 12 Stunden fahrt... mit 1 Stunde Pause dabei. Ich bin auch mittags mitten durch Paris, knapp am Eifelturm vorbei aber der Verkehr war spektakulär. In D hätte man 90% der Fahrer aus dem Auto gezogen und verprügelt... aber hier hat es funktioniert. Man muss nur als nicht Pariser unglaublich aufpassen. Motorräder [s]fahren [/s]rasen zwischen der 2. und 3. Spur durch egal ob du 20 km/h oder 120 km/h fährst. \n\nAngekommen in Vierville-sur-Mer, am westlichsten Landeabschnitt vom Landestrand Omaha Beach dem Abschnitt "Charlie", hab ich auch gleich Zelt und Co aufgebaut. Der Campingplatz ist direkt auf dem WN (Widerstandsnest )Nr. 73 in 30m Höhe auf der Steilküste gebaut, was eine unglaublich tolle Aussicht bietet. Ein direkter Zugang zum Meer machen Umwege unnötig.\n\n\n\n\n\nIch war mir gar nicht im klaren, dass noch soooo viel da ist. Überall wo man hingeht, Bunker, Bunker und nochmals Bunker. Wo man sich denkt, "das sollte man doch so verteidigen"(zumindest betrachte ich das immernoch mit einem Militärischem Auge)... findet man bei genauerem hinsehen auch die Bunker die mittlerweile einen neuen nutzen gefunden haben. Egal ob als Garage oder Hühnerstall. \nNichts ist unmöglich.\n \nIn den letzten 10 Jahren wurden Andenken um Andenken erbaut. Für jeden Soldaten, für jedes Fahrzeug, für jede Einheit gibt es einen Gedenkstein, Tafel, Plakette, oder ein Monument. Lustiger Weise wird auch der Ansprich... "zuerst befreit" von mehreren Städten erhoben, wer der erste Tote der Alliierten war usw.\n\nMeine 6 Tage waren eigentlich ursprünglich nicht so voll geplant, weil ich vor allem Ruhe haben wollte... aber es kam anders als gedacht...\nDa mein bestelltes Auslands-Internet auf dem T-PC nicht ging und die Franzosen von Internet bisher kaum was gehört haben, war Funkstille... ungewöhnlich aber toll mal nicht mit PM's, Mail oder sonst was über die strippe zubombardiert zu werden. :sauf:\nÄrgerlich ist aber, dass in einigen Museen das Fotogrphieren NICHT erlaubt ist. Somit fehlt hier eine Menge an Bildern. Und das Museum gibt auch das Verbot nicht so Preis. Man zahlt den stolzen Eintrittspreis und nach der ersten Ecke sitzt ein Rentner der dann grimmig meint, einen auf Louis de Funès zu machen. \nEgal... los gehts. \n\n\n\nMein Gefechtsstand, Kartenmaterial, Bücher, Infos, usw liegen bereit. Wobei sich der Militärischgeschichtlicher Reiseführer oben rechts als ausserordentlich nützlich erwiesen hat. Für jedes Objekt gibts eine Erklärung, Wegweisung oder Hintergründe. \n\n\n\n\n\n\n\n\nAm Abend noch nen kleinen Rundgang gemacht. \n\nDie Küste, besser gesagt "Omaha Beach" bei Ebbe... mit den ganzen Hindernissen der Wehrmacht... mussten die Alliierten 200m freies Gelände überwinden ohne jegliche Deckung. \nWer Hein Severloh gelesen hat, kann sich vorstellen, wie seine Einschätzung, mehr als 2500 US Soldaten erschossen zu haben, zustande kamen. \n\n